Phoenix-Preis für die besten Seminarreferate im SS 2023

Mit der Vergabe eines Referatspreises würdigen die Freunde des Phoenix e.V. jedes Semester die gelungensten Referate in den thematischen Seminaren!

Die Auswahl erfolgt innerhalb der jeweiligen Seminargruppe in der letzten Sitzung. Dabei obliegt es den Kommilitoninnen und Kommilitonen, zu benennen, wen sie für den Preis nominieren möchten und mit welcher Begründung. Auch die Dozenten dürfen eine Person nominieren und eine Stimme abgeben.

Wir freuen uns sehr, die Preisträgerinnen und Preisträger mit ihren Themen an dieser Stelle vorstellen zu dürfen und gratulieren Ihnen ganz herzlich! Mit dem Preis verbunden ist ein Büchergutschein einer Mainzer Buchhandlung. Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen der Semestereröffnung des folgenden Semesters.

 

Seminar: Die Sinne - im Widerspruch? Zur Sinnesverknüpfung in den Bildenden Künsten der Frühen Neuzeit anhand ausgewählter Objekte in den Kunstmuseen Mainz (Leitung: Jun.-Prof. Dr. Hui Luan Tran)

Preisträger: Fabien van Oeteren

Referatsthema: Der Pestapfel

Begründung: Herr van Oeterens selbstständige und gründliche Arbeitsweise sowie seine schnelle Auffassungsgabe und Assoziationsfähigkeit haben es ihm ermöglicht, die wenig beforschte Objektgattung des Pestapfels für das Referat aufzubereiten. Dabei konnte er in dem Referat sowohl einen allgemeinen historischen Überblick zum Pestapfel bieten als auch auf einzelne Objekte in ihrer gestalterischen Spezifik eingehen.

 

Seminar: Positionen weiblicher Autorschaft in der Kunst ab 1960 (Leitung: Dr. Clara Wörsdörfer)

Preisträgerin: Paula Mirsch

Referatsthema: Die Künstlerin selbst? Zu I’m Not the Girl who Misses Much und der Figur Pipilotti Rist

Begründung: Paula Mirsch konnte mit ihrem Referat die Seminargruppe zu einem fruchtbaren Gespräch über die Arbeit "I'm not the girl who misses much" von Pipilotti Rist anregen. Ihr Vortrag war gut gegliedert und überlegt formuliert, insbesondere ihre Werkbetrachtung überzeugend. Sie beschäftigte sich mit der ganz grundsätzlichen Frage, was es für Fragen der Autorschaft bedeutet, wenn die Künstlerin "selbst" vor der Kamera agiert - und wie dieses "sie selbst" überhaupt zu verstehen ist.

 

Preisträger: Keno Fiedler

Referatsthema: Der Autor ist tot, doch wer spricht? Zu Martha Roslers Videoarbeiten

Begründung: Keno Fiedler überzeugte mit einem gleichermaßen frei wie sehr präzise vorgetragenen Referat zu Videoarbeiten von Martha Rosler. Er entwickelte über die gängigen Thesen der Forschung hinaus eigene Überlegungen dazu, inwiefern Fragen der Autorschaft in diesen Werken verhandelt werden - wer spricht hier, wer beobachtet und führt Regie?

 

Seminare: Von der burgundischen Residenzstadt zur Hauptstadt der EU: Brüssel & Repräsentation, Redefinition, Revision: Architektur als identitätsstiftende Aufgabe im großstädtischen Raum Brüssel (Leitung: Dr. Jennifer Konrad)

Preisträgerin: Lisa Baginski

Referatsthema: Victor Hortas Stadtvillen. Jugendstil als l‘art pour l‘art oder Jugendstil als nationale Repräsentation?

Begründung: Frau Lisa Baginski hat ein wissenschaftlich sauber vorbereitetes sowie versiert vorgetragenes Referat gehalten. Der Fokus lag auf den Privatbauten des Architekten, wobei diese äußerst akribisch und mit scharfem analytischen Blick vorgestellt und in den historischen Kontext der Stadt Brüssel im späten 19. Jahrhundert eingeordnet wurden. Dabei konnte die Studentin innerhalb ihres Referats auf pointierte Weise die biografischen Daten mit den stilistischen Entwicklungen und letztlich den Funktionen der Gebäude verknüpfen, die stets in einem Verhältnis zu den Auftraggeber:innen standen.

 

Seminar: Reflex, Abdruck, Spur - Bildtheorie in der Frühen Neuzeit (Leitung: Jun.-Prof. Dr. Hui Luan Tran)

Preisträger: Julius Stapenhorst

Referatsthema: Naturabgüsse am Beispiel von Wenzel Jamnitzers Kassette mit Schreibzeug

Begründung: Herr Stapenhorst hat die Technik des Naturabgusses am Beispiel einiger Werke aus der Werkstatt Wenzel Jamnitzers ausführlich besprochen. Anhand der Kassette mit Schreibzeug hat Herr Stapenhorst des Weiteren bildtheoretische Fragen aufgeworfen und zu Diskussionen angestoßen. Auf Basis des Referats konnte der Kurs Überlegungen dazu anstellen, ob und wie mittels bildtheoretischer Begrifflichkeiten, die Kategorien Tod, Lebendigkeit und Naturnähe, die für die Technik des Naturabgusses besonders relevant sind, in dem Kunstobjekt Jamnitzers zu fassen sind.

 

Preisträgerin: Florentine Sofie Wörner

Referatsthema: Naturselbstdrucke am Beispiel der Botanica in Originali von Johann Hieronymus Kniphof

Begründung: Frau Wörner hat mit ihrem Referat ein selbstständiges und gewissenhaftes Arbeiten unter Beweis gestellt. Mit der Vorstellung der Botanica in Originali von Johann Hieronymus Kniphof hat sie dem Kurs das Verfahren des Naturselbstdruckes erläutert. Sie erarbeitete außerdem weitere wichtige Punkte, die eine historische Einordnung der Publikation zuließen – so etwa die Zusammenarbeit von Drucker, Verleger und Autor. Nicht zuletzt warf Frau Wörner mit ihrem Referat die Frage nach der besonderen Authentizität und dem dokumentarischen Wert des Naturselbstdruckes auf, das somit im Seminar diskutiert werden konnte.